Penthesilea

nach Heinrich von Kleist, Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11-13

Liebe auf den ersten Blick. Unerschütterlich. Unbeirrbar. Bedingungslos. – Kleists „Penthesilea“ erzählt von einer maßlosen Leidenschaft zweier Liebender aus einander fremden Welten, die zu Mord und Tod führt, im vollen Bewusstsein der irrationalen Gewalt ihrer Gefühle. Erst die Übertretung der jeweiligen Staatsordnungen und gesellschaftlichen Regeln erlaubt beiden Helden für einen Moment, ihren Gefühlen zu folgen, um den Preis des gegenseitigen Verlöschens.

Liebe ist ein „giftgefiederter Pfeil Amors“ im Frauenstaat der Amazonen, das Letzte, was dieser für seinen Fortbestand vorsieht und umso verheerender im Stück, dass er ausgerechnet die Königin trifft. Penthesilea liebt ohne Rücksicht. Die Gesellschaft von Frauen, in der sie lebt, hat aber die offen nach Erfüllung suchende Liebe zum Schutz vor geschlechtlicher Unterdrückung ausgeschlossen. Der katastrophale Ausgang eines von Unerfahrenheit (seitens Achill gegenüber der Amazonennatur) und maßlosem Gefühl (seitens Penthesileas entgegen einem streng disziplinierten Gruppenkodex) gleichermaßen unmöglich gemachten Liebesmoments ist ein Akt kannibalisch erotischer Gewalt.

„Penthesilea“ entwickelt den Spielansatz der erfolgreichen Inszenierung der „Yvonne“, die zur Theaterwoche Korbach und – als Höhepunkt einer nunmehr 20jährigen Arbeit – zum Theatertreffen der Jugend nach Berlin eingeladen wurde, weiter: Der Text des Kleist-Stückes ist stark gestrichen, bestimmend sind Elemente des Tanz- und Bewegungstheaters. Ergänzt wird das Spiel um die Amazonenkönigin Penthesilea und den griechischen Helden Achill durch von Schülern geschriebene oder ausgewählte Texte, die einzelne Themenkomplexe der Vorlage spiegeln.

Von und mit:
Bilal Almali, Riem Elfar, Enuma Enechukwu, Jessica Freitag, Renee Fröhling, Christian Gerz, Inga Gruber, Tümay Kilincel, Martin Krecina, Ronja Kruse, Andreas Menges, Carina Murphy, Shushila Pandya, Cosima Piepenbrock, Alena Quassowski, Pascal Rehnolt, Marc Rötschke, Cinja Scheu, Julia Steier, Hannah Toups, Nathalie Voß, Markus Wilharm, Nabil Zeriouh
Assistenz, Choreographie:
Maren Behlau, Cecilia Gläsker
Sprachgestaltung:
Achim Raven
Maske:
Hilla Lang, Alma von Essen, Sinem Güler, Jessica Kergl, Rebecca Pudenz, Janine Pufal
Technik:
Stefan Heitz, Hendrik Lofruthe, Till Neddermann, David Schmitz
Spielleitung:
Michael Stieleke
Mitarbeit:
Dominique Freibott, Hanna Schwab, Christian Vonscheidt
Dauer:
70 Minuten
Aufführungen:
  • 2. April 2003, Premiere
  • Eröffnungsstück der Maskerade
  • Eingeladen zum Theatertreffen der Jugend in Berlin

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