[meˈliʎa]

Eigenproduktion, Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1

Melilla ist eine spanische Enklave im Norden Marokkos und „schützt“ durch einen sieben Meter hohen Zaun die „Festung Europa“ gegen den „Ansturm afrikanischer Flüchtlinge“. Ein Bericht in den Tagesthemen am 19. Mai 2014 war der Anlass für den Projektkurs, sich mit dem Flüchtlingsthema zu beschäftigen.

Inzwischen hat uns die Wirklichkeit überholt. Es geht in der öffentlichen Auseinandersetzung nicht mehr nur um die Frage, wie sich Europa an seinen Grenzen abschottet, sondern darum, wie wir mit denen umgehen, die schon hier sind. Das Elend im Nahen Osten hat in Deutschland die Zahl der Asylbewerber im letzten Jahr auf 140.000 ansteigen lassen. Auf Düsseldorf wurden bis November 1.800 verteilt, und die Verwaltung geht inzwischen davon aus, dass zum Ende diesen Jahres 3.600 Flüchtlinge in der Stadt sein werden.

Melilla ist weit weg, und die Diskussion über die Flüchtlinge war ohne größeren Belang. Jetzt wohnen die Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, in unserer direkten Nähe.

Was wissen wir von diesen Menschen? Wissen wir, wie sie leben? Was empfinden wir? Unbehagen? Mitleid? Hilfsbereitschaft? Oder sind sie uns egal?

Wir kontrastieren Flüchtlingsbiografien mit unserer Diskussion, uns geht es aber in erster Linie darum zu zeigen, wie wir uns zu ihnen verhalten. Interessieren sie uns überhaupt? Wenn ja, wie stehen wir dazu? Wie steht es um unseren Anspruch, politisch zu sein und handeln zu wollen? Hat das Thema wegen der vielen persönlichen Prioritäten überhaupt Platz in unserem Leben? Oder rückt alles Politische in den Hintergrund?

Wir verhandeln in unserem Stück die Art und Weise, wie wir mit dem umgehen, was da ständig passiert. Wie steht es um unsere Empathie? Wie steht es um unser Engagement? Was machen wir mit der erdrückenden Flut der Informationen, die täglich auf ins eindrängt? Haben wir eine Meinung? Entscheiden wir uns, sagen wir, dass das eine Thema wichtiger ist als das andere und engagieren wir uns? Gehen wir auf die Straße? Und was ist, wenn wir uns dann obendrein noch verlieben oder die Großmutter stirbt oder der Freund uns verlässt?

Projektkurse sind ein Unterrichtsangebot der gymnasialen Oberstufe und sollen selbstständiges, strukturiertes und kooperatives Arbeiten fördern sowie Darstellungskompetenzen individuell entwickeln. Sie werden im Umfang von zwei Grundkursen angerechnet.

Von und mit:
Anna Bachmann, Julietta Bandel, Greta Behr, Paula Breuer, Lukas Brusa, Jonas Hellwig, Laoise Lenders, Ciska Meister, Pia Nolte, Lea Salomon, Carolina Schesler, Katrin Schusters, Anna-Maria Skrlec, Miriam Wiskemann
Trailer:
Philipp Schmitz
Technik:
Fabian Bäthe, Dominik Borner, Stefan Heitz, Luca Krautkrämer
Kurslehrer:
Michael Stieleke
Dauer:
45 Minuten
Aufführungen:

Weitere Artikel zum Stück:

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  5. [meˈliʎa] in Paris
  6. [meˈliʎa] – Eine Erfolgsgeschichte
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Eigenproduktion